Universität Bonn

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23. September 2024

Summerschool Sozialraumorientierung der sächsischen Landeskirche Summerschool Sozialraumorientierung

Alexander Deeg und Kerstin Menzel bei "Kirche, die weiter geht": theologische Grundlagen für ein neues Verständnis kirchlichen Auftrags

Titelbild Summer school quer.jpg
Titelbild Summer school quer.jpg © Projekt-Raum-Kirche Leipzig / Kirche, die weiter geht
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"Vernetzt - verbunden - verheißungsvoll" war der Titel der Summerschool, den Teilprojekt 2 gemeinsam mit "Kirche, die weiter geht", dem Reformprogramm der sächsischen Landeskirche, und mit Stefan Heinig vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN im August durchgeführt hat. Denn es ist vielleicht die Erfahrung fehlender Resonanz der tiefere Grund für Erschöpfung und Frust als der reine Mitgliederverlust der Kirche. Gemeinden, die sich in den sie umgebenden Sozialraum hinein öffnen, erleben dagegen, dass Kirche weiterhin gefragt ist und sich neue Möglichkeiten erschließen kann. Das motiviert und treibt an. Wo eine Dorfgemeinde anderen Gruppen Räume gibt, die sich nicht mehr treffen können, seitdem die Gaststätte geschlossen hat. Wo eine Kleinstadtgemeinde sich enger mit der Diakoniestation vernetzt, um die Bedürfnisse älterer Menschen besser wahrzunehmen. Wo eine Gemeinde danach sucht mit wem sie im Stadtviertel an gemeinsamen Themen arbeiten kann und darüber neue Ehrenamtliche findet. Wo kirchliche Institutionen sich an Stadtteil- und Regionalentwicklungsprozessen beteiligen und über die Frage ins Gespräch kommen, was gutes Leben für alle ist. Auf der Summerschool wurden theologische Grundlagen diskutiert, die weit ins 20. Jahrhundert hineinreichen und in der ökumenischen Bewegung seit 1960 verwurzelt sind. Wie lässt sich Kirche denken, wenn Gottes Mission die ganze Welt umfasst? Am zweiten Tag wurden Instrumente der Reflexion und Erkundung des Auftrags im Sozialraum vorgestellt und erprobt. Am dritten Tag standen konkrete gesellschaftliche Herausforderungen wie Armut, Sorgenetze, Infrastrukturrückbau oder Engagementkultur und die Kooperationsmöglichkeiten mit der Diakonie im Mittelpunkt. Dabei kamen die kirchlichen Gebäude durchgängig als Ressourcen in den Blick. Entscheidend ist eine neue Haltung: nicht die Suche nach Zielgruppen, sondern nach Allianzen im Blick auf den Auftrag von Kirche. Evangelium nicht mehr abstrakt, sondern konkret und kontextuell.

Dr. Kerstin Menzel

menzel@transara.de

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