Universität Bonn

Transformationslandschaften_DE

Düren,
St. Anna

 „Willkommenskultur und sich ständig verändernde Perspektiven“

Baujahr: 1954-1956
Architekt:
Maria und Rudolf Schwarz mit Karl Wimmenauer
Denkmalstatus: 
Ja

Kath. Filialkirche der Pfarrei St. Lukas der GdG Düren-Mitte im Pastoralen Raum „Düren“

Umbau: Nein
Profanierung:
Nein
Verkauf: Nein

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St. Anna in Düren © Von Kameister - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38911576

Konfession: katholisch

Eigentümer / Trägerschaft: Pfarrei St. Lukas

Lage / Adresse: Ahrweilerplatz 11, 52349 Düren
zentrale Innenstadtlage der Kleinstadt Düren, inmitten von Wohn- und Geschäftsbebauung


Bau

 freistehende Pfarrkirche auf asymmetrischem Grundriss

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Grundriss St. Anna © TRANSARA

Kurzbeschreibung

Der Vorgängerbau, eine Wallfahrtskirche zur Kopfreliquie der heiligen Anna aus dem 14, Jh., wurde bei verheerenden Bombenangriffen auf die Stadt Düren am 16. November 1944 zerstört. Der Kirchenbaumeister und von 1946 bis 1952 als Generalplaner des Wiederaufbaus der Stadt Köln tätige Architekt Rudolf Schwarz entschied, die Kirche aus den Trümmersteinen des zerstörten Baus ,wiederauferstehen‘ zu lassen. Nachdem jedoch der Bauplatz unerwartet geräumt worden war, plante Maria Schwarz in Zusammenarbeit mit ihrem Mann Rudolf Schwarz keine Rekonstruktion. Stattdessen entwarf sie eine moderne Kombination aus Citypfarr- und Wallfahrtskirche mit zahlreichen Bezügen zur Heiligenverehrung und unter Verwendung von Trümmersteinen aus der gesamten Dürener Innenstadt. Der asymmetrische Grundriss unterteilt den Raum in verschiedene Bereiche. Zwischen Haupt- und rechtwinklig angefügtem Querschiff öffnet sich zu beiden Seiten die Pilgerhalle mit dem zentral aufgestellten Annaschrein und dem Ort der Taufe.


Raum und Liturgie

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Das rote Sofa in St. Anna © TRANSARA
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Modelle der Annakirche und ihrer Vorgängerbauten von Hardy Keymer © Lioba Schneider

Die Gemeinde St. Lukas versteht St. Anna als Willkommenskirche in der Innenstadt Dürens. Die Kirche ist täglich geöffnet und hat Angebote für ganz verschiedene Besucher:innen. Neben privater Andacht bieten regelmäßig Mitarbeiter:innen der Gemeinde an, offen ins Gespräch zu kommen und den Ort kennenzulernen. Ein rotes Sofa wandert seit 2019 durch den Raum, um zur Wahrnehmung aus verschiedenen Perspektiven einzuladen. Seit 2023 ist im Querschiff eine Dauerausstellung zur Geschichte der Anna-Verehrung in Düren installiert.


TRANSARA-Perspektiven

St. Anna in Düren ist ein gelungenes Beispiel für eine lebendige hybride Nutzung als Wallfahrts-, Gottesdienst- und Begegnungsort der Stadtgemeinschaft. Täglich und an mehreren Seiten geöffnete Zugänge machen den Bau zu einem selbstverständlichen Teil der innerstädtischen Architektur. Die verschiedenen Kommunikationsangebote, kulturgeschichtliche Informationen und gelegentliche künstlerische Interventionen bieten Anknüpfungspunkte für ganz unterschiedliche Zielgruppen.

Die liturgische Nutzung wurde nur geringfügig tangiert, indem man sich entschied, das Querschiff für eine neue Nutzung teilweise frei zu räumen. Die intendierte aufgefächerte Zuwendung der Gemeinde Richtung Altarort zwischen Annaschrein, Haupt- und Querschiff ist dabei erhalten geblieben.


Links und Literatur

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